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Spielleitertipps - PC-Einsatz im Rollenspiel PC-Einsatz im Rollenspiel

Der Computer hat inzwischen in viele Lebensbereiche Einzug gehalten. Warum greift man als Spielleiter nicht auch im Rollenspiel auf den PC zurück? Bei dieser Frage scheint die Rollenspielergemeinde gespalten: Während ein Teil der Rollenspieler den Einsatz eines PC in Mittelalter-, Horror- oder Fantasy-Rollenspielen wegen Stilbruchs strikt ablehnt, wagen immer mehr Spielleiter den PC-Einsatz am Spieltisch.

Die Spielleitung hat im Rollenspiel verschiedene Aufgaben, bei denen der Einsatz eines PC eine wertvolle Unterstützung sein kann.

Umsetzung und Erfahrungen mit dem PC-Einsatz im Rollenspiel

Seit einigen Jahren setze ich selber als Spielleiter meinen PC im Fantasy-Rollenspiel ein und habe damit bisher sehr positive Erfahrungen gesammelt. Als Beispiel für den PC-Einsatz im Rollenspiel folgt mein Erfahrungsbericht.

Gründe für den PC-Einsatz

Vor einiger Zeit musste ich als Spielleiter feststellen, dass die Spielhandlung unserer Spielgruppe zunehmend komplexer wurde. Verschiedene Abenteuer und Handlungsstränge mussten verknüpft werden. Der Papierberg hinter dem Spielleiterschrim wuchs zunehmend. Bis zu vier verschiedene Abenteuer lagen dort zwischen den üblichen Notizen. Viel Zeit verging durch hin- und herwechseln und herumblättern zwischen den verschiedenen Abenteuern.

Zu diesem Zeitpunkt setzte ich auch bereits musikalische Untermalung in der Rollenspielsitzung ein. So versuchte ich passend zur Spielsituation stimmungsvolle Musik mittels CD-Player einzuspielen, was mir jedoch selten wirklich gut gelang.
An dieser Stelle fasste ich den Entschluss, meinen Laptop im Rollenspiel einzusetzen.

Möglichkeiten für den PC-Einsatz

Ich schrieb die Abenteuer zunächst ins HTML-Format um. So erhielt ich für jeden Nichtspielercharakter (=NSC) und für jeden Schauplatz eine eigene Datei, die ich per Hyperlinks sinnvoll miteinander verknüpfte. Auf diese Weise entstand ein Netzwerk aus Personen und Orten auf der Spielwelt. Zunächst bedeutete das eine Menge Arbeit, die sich jedoch lohnte, waren doch zukünftig Informationen zu bekannten Schauplätzen und Personen nur wenige Klicks entfernt. Auf die einmal angelegten Beschreibungen kann ich leicht zugreifen und diese um aktuelle Informationen ergänzen. So entstand schnell ein Netzwerk aus Orts- und Personenbeschreibungen.
Dieses Netzwerk von Dateien wurde dann nach und nach durch Beschreibungen wichtiger Artefakte und die der Spielercharaktere ausgebaut.

Jüngst habe ich damit begonnen, auch die Untermalung mit Musik während des Rollenspiels nicht mehr mit Hilfe von CDs zu realisieren sondern Musik und Geräusche direkt mit einzubinden. So habe ich die einzelnen HTML-Dateien mit Hintergundmusik belegt. Zu jedem Schauplatz und zu jedem NSC kann ich nun die passende Hintergrundmusik direkt per Mausklick aufrufen. Inzwischen erkennen die Spieler an der Hintergrundmusik, wo sie sich befinden oder wer ihnen gleich begegnet. Schnell kommt da eine entsprechende Stimmung auf.

Vom Spielleiterplatz aus besteht die totale Kontrolle! Mein Laptop wird an die vorhandene Soundanlage im Spielzimmer angeschlossen und sorgt so für ordentlichen Klang.
Auch die Einbindung und Verknüpfung von Grafikdateien ist so ohne weiteres möglich und denkbar und stellt bei mir die nächste Ausbaustufe dar.

Das Informationsnetzwerk der Kampagne erweitert sich von Spielabend zu Spielabend und stellt auch für zukünftige Abenteuer anderer Spielgruppen eine hervorragende Grundlage dar.

Ich bin in der glücklichen Situation, dass mir auch die Beschreibung der verwendeten Spielwelt sowie die Spielregeln im HTML-Format vorliegen. So spare ich eine Menge Raum für Bücher an meinem Spielleiterplatz.

Mir liegt also die gesamte Kampagne inklusive der aktuellen Abenteuer ebenso wie die verwendeten Spielregeln und die Beschreibung der Spielwelt als HTML-Dateien vor und ich kann bequem durch das Abenteuer "browsen".


Gerade im Fantasy-Rollenspiel ist der PC-Einsatz unpassend, werden viele Rollenspieler denken. Ich möchte diese Argumentation jedoch entkräften. Zum einen haben Pizzakartons und Chipstüten ebensowenig mit Fanatsy zu tun, und trotzdem findet man sie bei fast jedem Rollenspiel auf dem Spieltisch. Zum anderen kann man ein Laptop problemlos hinter dem Spielleiterschirm aufstellen, so dass es für die Spieler beinahe verschwindet und nicht besonders auffällt.
Der Computer hat durch seinen Einsatz die Vorbereitung der Kampagne deutlich vereinfacht und er kann bei richtigem Einsatz zu einer besseren Atmosphäre im Spiel beitragen. Der Computer vereinfacht den gezielten Einsatz von Bild und Ton während des Rollenspiels.
Vielleicht ist der PC-Einsatz nicht jedermanns Sache, ich kann jedoch nur zu einem Versuch raten!

Die Vorteile des PC am Spieltisch hier noch einmal auf einen Blick: